Democracy & War Online

Informations-Plattform zum Hauptseminar "Demokratischer Frieden - Demokratische Kriege" am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin im Wintersemester 2005/06

29.10.05

Erste Ergebnisse / weiterführende Fragen

Erwartungsgemäß hat die erste Seminarsitzung noch keine hinreichenden Antworten produziert, sondern grundlegende thematische Fragen aufgeworfen. Im Zentrum steht das Kernproblem, welche Qualität und Reichweite eine Theorie des demokratischen Friedens überhaupt haben muss, um die Schattenseite des demokratischen Kriegs- und Interventionsverhaltens theoretisch zu integrieren. Als Punkt von besonderer Bedeutung erwies sich in der an das Referat anschließenden Diskussion das weitere wissenschaftlich-methodische Vorgehen, insbesondere Fragen zu Messverfahren und den Verhältnissen von möglichen Variablen und Konstanten.

1. Kann allein der Nachweis einer Korrelation von Demokratie und Frieden aussagekräftig sein? Wird nicht vielmehr der Nachweis eines Kausalitätszusammenhanges benötigt?

2. Ist eine unabhängige Betrachtung der Variablen Demokratie und Frieden möglich?

3. Wie kann man die Variablen Demokratie sowie Frieden/Krieg messen? Ist ein nominales Messniveau (z.B. „Krieg = bewaffnete Auseinandersetzung souveräner Staaten mit mehr als 1.000 gefallenen Soldaten“) der Komplexität des Themas angemessen?

> Ein alternativer Vorschlag zum Bestimmen von Demokratie: Transparenz-Indizes für Presse, Staatsorgane, Korruption usw. als Basis.

4. Reicht die bisherige Zahl der Fälle demokratischen Friedens für eine empirische Erhebung/Aussage überhaupt aus?

5. Muss eine aussagekräftige Theorie zum Themenkomplex nicht alle Analyseebenen (systemisch/dyadisch/monadisch) einschließen? Wie können die Analyseebenen zusammengebracht werden?

bearbeitet von Tim Tolsdorff