Democracy & War Online

Informations-Plattform zum Hauptseminar "Demokratischer Frieden - Demokratische Kriege" am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin im Wintersemester 2005/06

15.10.05

Antinomien des Demokratischen Friedens

Forschungsprogramm der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK)

Das Theorem des "demokratischen Friedens" gründet sich auf die Beobachtung, dass Demokratien nahezu keine Kriege gegeneinander führen. Dies wird auf die Interessenkalküle und Wertorientierungen der Bürgerinnen und Bürger zurückgeführt sowie auf die Wirkung demokratischer Institutionen. Das neue Forschungsprogramm der HSFK ist der demokratischen Herrschaftsform verpflichtet und geht von den Grundprämissen des Theorems aus. Ein genauer Blick offenbart indes Widersprüche, die einer detaillierten Untersuchung und Erklärung bedürfen. So führen Demokratien zwar nicht gegeneinander Krieg, wohl aber gegen nichtdemokratische Regime - und das bisweilen mit besonderer Aggressivität. Zudem ist der Weg zum "demokratischen Frieden" - die Demokratisierung - oft mit besonderer Gewalttätigkeit gepflastert. Internationale Organisationen wiederum dienen Demokratien zwar als institutionelle Grundlage friedlicher Kooperation, bergen zugleich jedoch das Risiko eines Verlustes demokratischer Kontrolle. Diese und andere kaum berücksichtigte Widersprüche stehen in den kommenden fünf Jahren im Mittelpunkt sowohl der grundlegend wissenschaftlichen als auch der praktisch beratenden Arbeit der HSFK.

http://www.hsfk.de